Hilfe, mein Toaster brennt!

Hilfe, mein Toaster brennt!

Der europäische Verbraucher-Podcast

Transkript

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge bei "Hilfe, mein Toaster brennt!". Es ist lange her, dass wir mal wieder im Büro gesessen haben. Wir haben ja jetzt viele Folgen vorproduziert. Schön, dass Nina mal wieder am Start ist. Sie hatte jetzt viel Urlaub. Und heute geht's um das Thema: Wie buche ich denn am besten mein Zugticket? Oder was für Tipps gibt's da? Nina ist da eine große Bahnfahrerin. Die kann uns da ganz ganz viel zu erzählen. Deswegen dranbleiben und bis gleich.

00:00:22: Intro-Musik

00:00:36: Nina, schön, dass du wieder da bist. Du hattest jetzt lange Urlaub. Wir haben uns immer wieder mal zwischendurch gesehen. Wir haben sehr viel vorproduziert. aber jetzt bist du endlich mal wieder bei uns im Büro und wir haben endlich mal wieder unseren Podcast-Tag.

00:00:48: Die Frage ist finde ich eher, warum hast du eigentlich keinen Urlaub, sach ma.

00:00:51: Weil ich's kann.

00:00:52: Du Arbeitstier.

00:00:53: Ja natürlich. Schaffe, schaffe, Häusle baue.

00:00:55: Und ich hab gleich noch eine Frage. Jonas, warum fährst du eigentlich nicht so gern Bahn.

00:01:01: Ich fahr gerne Bahn. Nur ich hab ein Auto und das ist manchmal einfach ein bisschen entspannter und schneller. Hab ich das Gefühl zumindest.

00:01:10: Genau und für alle Autofahrer, die da noch so ein paar. Es gibt ja schon so diese Argumente: Ich muss so viel umsteigen, das nervt mich.

00:01:21: Oder die Bahn hat Verspätung.

00:01:23: Und für all diese Leute haben wir jetzt heute einfach mal so ein paar Profitipps, wie es echt easy und einfach ist, Zug zu fahren und dabei vielleicht sogar Geld zu sparen.

00:01:32: Mit welchem Punkt wollen wir denn am besten anfangen?

00:01:34: Wir haben uns gerade auch mit Sabine unterhalten, einer Juristin hier bei uns im Haus, die auch super viel mit dem Zug fährt. Und einen Tipp, den sag ich jetzt gleich mal vorne weg, den fand ich richtig gut. Und zwar meinte sie, dass wenn sie Tickets buchen will, dann recherchiert sie erstmal so ein bisschen und spielt zum Beispiel ein bisschen rum mit der Umstiegszeit. Das ist ja so eine Option. Ich glaube das wird vielleicht nicht sofort im Menu, wenn man auf die Seite der Bahn geht, wird das nicht sofort angezeigt. Aber, ich glaube, spätestens, wenn man auf "mehr Optionen" geht, kann ich da eingeben: ich hätte gerne eine längere Umstiegszeit. Und dann werden einem manchmal ganz andere Strecken angezeigt, die vielleicht viel entspannter sind und du hast einen Umstieg weniger. Vielleicht kommst du später an, OK, aber wenn die Fahrt dafür entspannter ist, kann sich das echt lohnen und auch der Preis kann sich da manchmal ändern.

00:02:22: Ja ich kenn das, wenn wir zum Beispiel vom Geschäft aus eine Betriebsreise haben oder irgendwo hinmüssen von der Arbeit. Wir haben da früher nicht so oft drauf geachtet: Wie viel Umsteigezeit habe ich eigentlich? Dann kommste halt am Bahngleis an, der Zug hat vielleicht schon ein paar Minuten Verspätung und dann musst du erstmal noch zum anderen Bahngleis rennen oder sowas. Das ist ja sehr unterschätzt, weil manchmal steht dann da, wenn du dir ein Ticket buchst: Umsteigezeit zehn Minuten. aber das kann, je nach Größe des Bahnhofs, super knackig werden.

00:02:49: Also wenn das so ein bisschen stresst beim Bahnfahren, der kann das einfach von vorne herein schonmal ausschließen und sich mehr Zeit selbst fürs Umsteigen geben. Dann kann man auch noch rumspielen: Man kann manchmal einen Zwischenhalt eingeben. Klar, oft wird einfach nur die einfachste und schnellste Strecke zwischen A und B ausgeworfen. Dann kann ich erstens schonmal, hab ich jetzt gerade auch in der App nochmal gesehen, den Haken rausmachen bei "schnellste Verbindungen anzeigen". Dann krieg ich schonmal auch ganz andere Strecken vorgeschlagen, die vielleicht ganz interessant sein können. Und ich kann sogar eine Stadt oder einen Bahnhof als Zwischenhalt eingeben, vielleicht will ich da bewusst hin. Oder will mir einfach mal angucken, wie sich dadurch der Preis der Fahrt und meine Strecke verändert. Es gibt übrigens auch ganz coole Vergleichsportale.

00:03:32: Ja, das hatte ich auch gerade im Kopf.

00:03:34: Genau, da warst du auch gerade drauf, Jonas, glaube ich. Da kann ich mir einfach mal anzeigen lassen, welche Alternativen es gibt. Auch, ob Fernbusse auf der Strecke fahren. Und ich jetzt weiß ich nicht, zum Beispiel nach Belgien fahren möchte oder, nach Österreich, nach Italien. Dann kann ich mir einfach mal auch die italienische Bahngesellschaft, auf die Seite gehen, oder auf die belgische und so weiter. Vielleicht haben die ja sogar interessantere Preise im Moment als die Deutschen.

00:03:57: Ja, ich denk, da ist auch das Stichwort, was du angesprochen hattest, Preise vergleichen, super gut. Natürlich gibt es solche Vergleichsportale, wo man gucken kann. Also ich habe jetzt vorhin mal spaßeshalber eine Fahrt nach Zürich geguckt. Da ist der Ticketpreis zwar relativ gleich. Relativ identisch gewesen, aber Fernbus ist natürlich auch immer ein bisschen länger. Weil es können Staus sein und der Fernbus ist logischerweise ein bisschen langsamer als der Zug. Das ist wirklich sehr gut. Aber eben auch, wie du gerade gesagt hast, einfach mal mit der nationalen Bahngesellschaft vergleichen. Natürlich macht es immer Sinn, für Reisen aus Deutschland auch mal bei der Deutschen Bahn zu gucken, aber es macht immer Sinn auch zu vergleichen. OK, wie teuer ist es jetzt zum Beispiel, wenn ich in Frankreich mit der SNCF buchen würde oder wie auch immer. Also das ist ein wichtiger Punkt: Immer Preise vergleichen. Weil nur weil dir die eine Seite sagt, es ist günstig, heißt das nicht, dass es nicht noch günstiger gehen kann.

00:04:47: Jonas und ich kommen wieder mit unserem Frankreich-Beispiel. Wir wohnen ja beide in Frankreich. Klar, da nehmen wir schon öfter mal Züge der SNCF. Da hatte Sabine auch gerade noch erwähnt: Es gibt zum Beispiel in Frankreich manche Züge, eine halbe Stunde vorher sollte ich da schon dort sein. Das ist man vielleicht nicht gewohnt aus Deutschland, aber da sollte man einfach kurz nachgucken oder sich informieren: Wie viel früher sollte ich da sein, wann muss ich da einsteigen?

00:05:10: Was ich jetzt auch bei der Recherche super interessant fand: In Frankreich, je nach dem, mit welchem Zug du fährst, hast du auch nur eine gewisse Gepäckanzahl, die man mitnehmen darf.

00:05:18: Es kann zumindest sein, ja.

00:05:20: Wir Deutschen sind da ja sehr verwöhnt. Wenn wir in die Bahn steigen, dann nehmen wir einfach alle Koffer mit, die wir haben.

00:05:24: Hier noch'n Wandschrank mitgenommen.

00:05:26: Genau. Halbe Wohnung eingepackt. Und wenn du dann aber in Frankreich unterwegs bist, dann, wie gesagt, kann das natürlich sehr teuer werden. Ich glaube bis zu zwanzig Euro, wenn sie dann merken, OK, du hast ein Gepäckstück zu viel mitgenommen. Wenn du es vorher buchst, glaube ich, fünf Euro. Wenn du halt dann direkt am Bahngleis bist, wird's halt zwanzig Euro.

00:05:41: Wenn mein Zugticket nur zwanzig Euro gekostet hat, dann ist das schon sehr ärgerlich, wenn ich da noch was draufpacken muss.

00:05:47: Aber das ist auch wie gesagt von Bahngesellschaft zu Bahngesellschaft immer unterschiedlich. Deswegen immer mal reinschauen in die Vertragsbedingungen: Was darf ich eigentlich mitnehmen?

00:05:55: Nächster Stressfaktor, den ich oft höre: Ja, was ist dann, wenn Verspätung ist und ich meinen Anschluss verpasse, was mache ich denn dann? Dann brauche ich wieder ein neues Ticket. Nein. Es ist nämlich so, dass ab dem Zeitpunkt, wo eine Verspätung von zwanzig Minuten absehbar ist, gilt die Zugbindung nicht mehr. Und sagen wir mal, mein erster Zug hat jetzt Verspätung und den zweiten habe ich dadurch nicht erreicht. Dann kann ich einfach einen anderen Zug nehmen, der mich an mein Ziel bringt. Das ist natürlich super gut zu wissen. Muss ich gestehen, wusste ich früher auch nicht unbedingt und dachte immer: Ich muss es mir jetzt entweder umschreiben lassen oder ein neues Ticket kaufen. Aber ne, man kann da ja zum Beispiel im ersten Zug schon in der App nachgucken, welche alternativen Strecken gibt es denn jetzt eigentlich und dann einen anderen Zug nehmen.

00:06:38: Vielleicht auch noch eine wichtige Info: Es kommt natürlich auch immer darauf an, was bist du für ein Typ. Wie reist du gerne? Hast du lieber Flexibilität? Oder sparst du lieber am Zugticket? Du fährst relativ oft nach Paris, ne? Hast du da ein Flexi-Ticket oder guckst du eher so auf den Preis oder?

00:06:55: Ich hab immer feste Tickets, ja, weil ich da oft das Wochenende verbringe. Und ich weiß meine Arbeitszeiten und ich weiß dann, dass ich den auch bekomme, den Zug. Also da ist es mir nicht so wichtig, flexibel zu sein. Da will ich einfach nur günstig fahren.

00:07:08: Aber auch da ist halt wichtig, wenn du jetzt weißt, du hast eine feste Reise, dann macht es natürlich Sinn, wenn du eine feste Zugbindung hast. Das kann dann natürlich auch günstiger sein. Weil wenn man flexibel sein will, ist das immer ein bisschen teurer. Da ist dann eben auch die Überlegung, mal vergleichen, je nach dem, was deine Reisepräferenz ist, ob di eher so Richtung Sparpreis gehen willst oder ob auch ein Interrail für dich in Frage kommen könnte. Da ist einfach wichtig: Was ist für dich persönlich ein wichtigerer Aspekt: Willst du halt flexibel sein oder willst du gucken, dass du relativ günstig und flexibel an dein Ziel kommst.

00:07:40: Noch ein Flexibilitätstipp von Sabine war: Dass man die Hinfahrt und die Rückfahrt, da kann es manchmal Sinn machen, das getrennt zu buchen. In diesen Suchmasken wird mir das ja oft zusammen sofort angeboten. Hier ich geb meinen Startbahnhof ein, meinen Zielbahnhof und für die Rückfahrt ist es dann halt andersrum. Aber vielleicht weiß ich ja, ich möchte an dem Tag losfahren und weiß noch nicht genau, wann ich zurückmöchte. Und wenn ich das Ticket einzeln hab, kann es einfacher sein, das zu stornieren oder ich hab dann vielleicht auch nur einmal Stornogebühren. Kann man sich einfach mal vorher durchlesen, wie das so geregelt ist. Vielleicht buche ich dann lieber zwei einzelne Tickets.

00:08:15: Hast du noch Tipps?

00:08:16: Mit der Verspätung haben wir ja schon gesagt, ich kann dann einen anderen Zug nehmen. Und ab 60 Minuten Verspätung, also ab einer Stunde, kann ich 25 Prozent des Ticketpreises zurückverlangen. Das muss man aktiv machen. Wird einem jetzt natürlich keiner hinterhertrage das Geld. Aber ich kann entweder schon direkt im Zug bei der Deutschen Bahn zum Beispiel nach dem Fahrgastrechte-Formular fragen. Ich kann das aber genauso auch online abrufen und trage dann ein, wo hatte ich Verspätung und so weiter. Hier ist der Tipp: Notier dir, wann du an deinem Zielbahnhof wirklich letztlich angekommen bist. Mach sogar ein Foto von deiner Uhr, mach einen Screenshot von deinem Handy. Dann kannst du das einfach genauso in das Formular dann eintragen. Das gilt übrigens, was ich jetzt gerade sage, überall in Europa. Also auch, wenn du in Belgien, sonst wo, hatte ich gerade das Beispiel, Italien, Verspätung hast, du bekommst da Geld zurück. Ab 120 Minuten gibt es sogar 50 Prozent des Fahrpreises zurück.

00:09:13: Und wenn du mehr wissen willst zu deinen Bahnfahrgastrechten in Europa, dann werden wir nochmal eine gesonderte Folge machen, wo wir auch nochmal bisschen auf das Rechtliche eingehen. Also was gilt auch zum Beispiel, wenn Streik ist oder, wenn Unwetter ist und dein Zug ist nicht gefahren oder ist ausgefallen. Also da geben wir dann nochmal ein bisschen mehr Infos zu deinen Bahnfahrgastrechten.

00:09:31: Ein letzter Tipp: Guck dir doch auch mal Nachtzüge an. Dadurch kann man sich manchmal eine Übernachtung sparen und man kommt quasi schlafend an sein Reiseziel, oft auch quer durch Europa. Kann praktisch sein. ja, kann man sich mal angucken.

00:09:45: Und kann auch eine gute Alternative zum Flugzeug sein. Weil wenn du abends fährst und morgens ankommst, dann bist du meistens direkt mitten in der Innenstadt und musst nicht erst noch vom Flughafen aus irgendwie mit dem Zug, Taxi oder sonst irgendwie in die Innenstadt reinfahren.

00:09:59: Kennst du einen Autofahrer, der noch ein bisschen zögerlich ist beim Zugfahren, weil er sich das kompliziert vorstellt? Dann schick dem- oder derjenigen doch unsere Folge.

00:10:08: Und in diesem Sinne würde ich sagen bis zum nächsten Mal. Schön, dass du reingehört hast. Ciao, ciao.

00:10:11: Und gutes Zugfahren! Tut tut oder so.

00:10:14: Tschu tschuu!

Über diesen Podcast

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"Hilfe, mein Toaster brennt!" ist ein Podcast des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.

von und mit Nina Zeindlmeier

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