Hilfe, mein Toaster brennt!

Hilfe, mein Toaster brennt!

Der europäische Verbraucher-Podcast

Transkript

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00:00:00: Hallo und herzlich Willkommen zu einer neuen Folge: Hilfe, mein Toaster brennt! Schön, dass Du wieder eingeschaltet hast. Heute geht es um das Thema: Bezahlen im EU-Ausland. Also, macht es Sinn mit Bargeld zu verreisen oder sollte ich vielleicht doch eine Kreditkarte mitnehmen? Und was ist wenn ich zum Beispiel in einem Land bin, dass gar keinen Euro hat? Soll ich dann in Euro zahlen oder in der Landeswährung? Das und viel mehr gibt's heute. Also, bleib dran.

00:00:18: Intro-Musik

00:00:32: Wie immer sitzt die Nina neben mir. Schön, dass Du da bist. Und als heutigen Gast haben wir den Patrick am Start.

00:00:38: Hallo.

00:00:39: Hallo. Du bist hier Jurist. Du reist selber gerne. Schön, dass Du Dir heute Zeit genommen hast. Und Du erzählst uns heute ein bisschen was zum Thema: Bezahlen im EU-Ausland.

00:00:47: Genau. Freue mich.

00:00:50: Eine Sache. Das ist so ein Mythos. Den müssen wir jetzt gleich mal vorab klären. Also, ich war vor Kurzem mit Freunden in Italien. Gefühlt erzähle ich das in jeder Podcastfolge. Also ich war mit Freunden in Italien und ein Freund von mir hatte ganz viel Bargeld dabei. Wo ich mir schon so gedacht habe: Ey, machen das nicht irgendwie nur unsere Eltern, dass sie da so mit mega viel Bargeld reisen? Und die Begründung war dann, wenn wir auf der Autobahn Maut zahlen und er das mit der Karte bezahlt könnte die ja eingezogen werden. Kann sowas wirklich passieren?

00:01:23: Also ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass nein. Weil, wenn die Karte eingezogen werden würde, dann müsste ja hinter dem Automaten irgendwo ein Fach sein, wo lauter abgelegte Karten dann drin liegen würden, die die Mautbetreiber-Gesellschaft dann einsackt und vielleicht wieder herausgeben müsste an irgendwelche Banken. Nee, also Spaß beiseite. Was passieren kann ist, dass die Karte halt einfach nicht akzeptiert wird, weil entweder der Magnetstreifen nicht funktioniert. Also man muss da ja auch keine PIN eingeben an der Mautstation. Und, dass die Zahlung einfach nicht durchkommt und dann kommt die Karte wieder raus. Da muss man drauf achten. In Italien geht dann die Schranke trotzdem auf und man bekommt dann einen Zettel von der Mautstation, wo es heißt: Bitte bezahlen Sie dann an der nächsten Station.

00:02:00: Und mit der Begründung macht es aber dann ja doch Sinn auch Bargeld mitzunehmen. Oder nicht? Falls eben meine Karte nicht funktioniert.

00:02:07: Es ist in der Tat so, dass sogar der ADAC sagt, man soll dann lieber mit Bargeld bezahlen. Es kann ja sein, dass die Karte nicht akzeptiert wird. Und, wenn man dann nicht merkt, dass man eben auf dem Zettel, den man dann bekommt draufsteht: Bitte bezahlen Sie an der nächsten Mautstation, dann kann es sein, dass man ein Jahr später eine Mahnung bekommt, weil man nicht bezahlt hat. In dem Moment, wo die Karte wieder rauskommt merkt man das nicht. Die Schranke geht auf, man fährt weiter. Da merkt man gar nicht, dass die Zahlung nicht durchgekommen ist. Und wer kontrolliert hinterher seinen Kontoauszug, um zu sehen, ob auch tatsächlich alle Mautbeträge abgebucht wurden. Also in dem Fall kann es sinnvoll sein, eben mit Bargeld zu bezahlen, aber ich denke das ist auch eher die Ausnahme. In den meisten Fällen wird auch die Karte funktionieren und akzeptiert werden. Also man muss nicht unbedingt mit Bargeld bezahlen. Man kann sich natürlich aber auch in die längere Schlange stellen, wo es ein bisschen länger dauert und das Geld abgezählt dann da reinwerfen.

00:02:52: Wir sind jetzt schon beim guten Stichwort: Bargeld. Das ist ja so das Ding von uns Deutschen. Wir haben immer gern Bargeld bei uns. Wir drei sind da jetzt vielleicht mal ein Sonderfall. Wir wohnen alle drei in Frankreich und kennen eigentlich nur noch die kleine schöne Plastikkarte mit der man alles bezahlen kann. Was ist für Dich der große Vorteil, wenn man jetzt nur mit Karte zahlt? Oder würdest Du grundsätzlich sagen, es macht schon Sinn Bargeld mit dabei zu haben, aber eine Kreditkarte oder Bankkarte kann trotzdem immer hilfreich sein, wenn man im Ausland ist.

00:03:23: Ich würde sagen, ganz wichtig ist, dass man einen gewissen Mix dabei hat. Also nicht nur Bargeld. Ein bisschen Bargeld für kleine Läden, die vielleicht keine Karte akzeptieren, aber gerade im Ausland, wie Du ja auch sagtest, es ist so ein Ding von uns Deutschen, dass wir überall mit Bargeld bezahlen müssen. Es ist in vielen Ländern, in Frankreich auf alle Fälle, nicht üblich, dass man viel mit Bargeld bezahlt. Man wird da auch teilweise komisch angeschaut. Größere Beträge werden sowieso nicht bar akzeptiert. Also da würde ich auf alle Fälle auch auf die Karte setzen und vielleicht auch auf die Kreditkarte. Die ist international einfach viel gängiger und auch anerkannter. Und man bekommt auch weniger Problemme, als wenn man mit der deutschen Girokarte irgendwo bezahlt. Da kann es halt sein, dass es teilweise zu Problemen kommt. In der Regel ist die auch akzeptiert, aber gerade was Gebühren angeht, weil es ein deutsches System ist, sind die Gebühren eher hoch als wenn man jetzt Kreditkarten benutzt. Ansosnten kann man sich schon innerhalb Europas darauf verlassen, dass eine Karte überall akzeptiert wird. Es besteht also kein Grund groß Bargeld mit sich rumzuschleppen. Außer vielleicht, wenn man jetzt gerade so in kleineren Läden ist, die eben kein Kartenlesegerät haben. Was aber gerade auch im Ausland gar nicht so oft der Fall ist. Also auch da kann man seine Kleinstrechnungen auch durchaus mit der Karte bezahlen und Bargeld wird gar nicht so gerne gesehen.

00:04:35: Und wie ist das, wenn ich jetzt wirklich nicht auf mein Bargeld verzichten kann und ich jetzt zum Beispiel in Polen bin. Die zahlen ja nicht mit Euro, sondern in Sloti. Soll ich dann, wenn ich am Bankautomaten bin, in Euro. Also Du bekommst ja einen Umrechnungskurs zwischen Euro und Sloti. Wie lasse ich mir das ausbezahlen? Ich kenne das zum Beispiel aus den USA. Du bist an der Kasse und wirst dann gefragt: Möchten Sie in Euro oder Dollar bezahlen? Also lieber in der Landeswährung zahlen oder in Euro bezahlen?

00:05:00: Da kann man grundsätzlich sagen: Immer in der Landeswährung bezahlen, weil da bekommt man den tagesaktuellen Kurs. So wie das Geld dann auch an der Börse umgerechnet wird. Wenn man in Euro bezahlt, dann lässt sich der Kartenbetreiber oder eben die Bank den Service auch bezahlen. Die geben einem einfach einen schlechteren Umrechnungskurs. Dann bekommt man halt statt 4 Sloti, 3 Sloti raus, was man dann auch gar nicht unbedingt bemerkt, wenn man jetzt nicht gut im Kopfrechnen ist und den Umtauschkurs im Kopf hat. Man denkt sich dann vielleicht: Ah in Euro bezahlen ist schon ganz praktisch. Da wird mir 100 Euro abgebucht, wenn ich da drauf drücke. Aber ich bekomme halt auch viel weniger Landeswährung mit dem Betrag, weil der Wechselkurs einfach schlechter ist. Also da kann man einfach sagen: Immer in der Landeswährung abheben und man muss auch sagen, das ist ein gutes Zubrot von den Banken im Ausland oder den Automatenbetreibern. Und der Abhebe-Prozess ist auch so gestaltet, dass man instinktiv eben auf Euro klicken will. Wenn man sich das mal anschaut. Da wird dann auch mit rot und grün gearbeitet oder mit rechts und links. Wo man halt instinktiv eher hinklickt, da ist es meistens teurer.

00:05:58: Genau das ist mir auch in der Schweiz passiert. Da wollte ich Geld abheben, ich weiß gar nicht was das war. Ich glaube für... irgendwas wollten wir da machen. Eine Aktivität, die wir gerade eben dann doch bar bezahlen sollten und wo das nicht per Karte ging. Jedenfalls hab ich dann natürlich auf Euro geklickt, weil ich einfach - wie schon sagsts - das Bekannte auf dem Geldautomaten dann ausgewählt habe. Und dann natürlich erst im Nachhinein erfahren, dass ich das anders hätte machen sollen. Ja, wird mir nicht mehr passieren. Du hast schon angedeutet, den Unterschied zwischen der EC- / Girokarte-Karte. Und dann gibt es noch die Kreditkarte. Und du meintest, auf Reisen greife ich auf jeden Fall eher auf die Kreditkarte zurück, oder? Mit der anderen kann es teuer werden. Kannst Du nochmal den Unterschied erklären?

00:06:44: Also es ist in der Tat so. Das Wichtigste beim Reisen - würde ich sagen - ist eine gute Kreditkarte. Da gibt es so viele Angebote. Auch Reisekreditkarten, die letztendlich kostenlos sind. Wo man insbesondere auch drauf schauen muss, ob man am ausländischen Bankautomaten kostenlos Geld abheben kann. Es ist ja so, dank der Europäischen Union kostet das Abheben überall gleich viel. Wenn ich in Deutschland bei einer Bank Geld abhebe und das kostet mich was, dann kostet mich das auch im Ausland Geld, zum Beispiel ich habe meine Sparkassenkarte. Dann kann ich bei der Sparkasse kostenlos Geld abheben. Wenn ich allerdings zur Volksbank gehe oder zur Deutschen Bank, dann kostet mich das 3,95 Euro. Und genauso ist das dann im Ausland. Nur im Ausland gibt es keine Sparkasse, das heißt ich gehe halt immer zu einer fremden Bank und ich zahle dann auch immer 3,95 Euro. Jetzt ist es aber so, wenn man eine Kreditkarte hat, dann steht ja auch oft am Automaten das Visa-Zeichen oder das Mastercard-Zeichen. Da gibt es dann Verträge oder Abkommen, wo es oftmals kostenlos ist mit der Kreditkarte abzuheben. Unabhängig davon, ob man bei der Deutschen Bank, Sparkasse oder eben im Ausland bei der BNP Paribas oder bei der Santander Bank abhebt. Deswegen, gerade im Ausland lohnt sich dann eben doch eine Kreditkarte zu haben, wo man dann auch alle Automaten nutzen kann.

00:07:52: Ich denke auch ein ganz großer Vorteil von Kreditkarten ist, wenn man zum Beispiel einen Mietwagen buchen möchte oder ein Hotel reservieren möchte, dann geht das meist auch nur mit der Kreditkarte. Auch einer richtigen Kreditkarte und keiner Pre-Paidkreditkarte, wo man einfach nur Geld draufzahlt. Da habe ich nicht so gute Erfahrungen mit gemacht. Aber ich denke das ist auch so ein Appell, den man den Leuten mitgeben kann, dass so eine Kreditkarte nicht nur Nachteile hat, sondern eben auch sehr komfortabel ist, was so Reservierungen angeht. Würdest Du das auch so unterschreiben?

00:08:21: Das würde ich genauso unterschreiben. Auch zum Beispiel, wieder zu dem Thema zurückzukommen. Wenn der Automat vielleicht doch Mal die Karte schlucken sollte oder sie geklaut wird, dann hat man zumindest noch eine Zweitkarte. Also eine Kreditkarte und eine Girokarte. Insofern ist man dann auch auf Nummer sicher. Gerade auch beim Mietwagen. Wir haben da viele Fälle, wo Leute vor Ort beim Mietwagenverleih stehen, das Auto vielleicht vorher schon reserviert haben, auch mit ihrer Girokarte vorher bezahlt haben. Und vor Ort heißt es dann: Ja, jetzt brauchen wir noch eine Kreditkarte als Sicherheit. Für den Fall, dass es eben zu Schäden kommt. Und dann sagen die Leute: Aber ich habe doch gar keine Kreditkarte oder ich kenne den PIN von der Kreditkarte nicht, weil ich hab die halt irgendwann einmal von der Bank bekommen. Die liegt jetzt hier halt in meinem Portemonnaie, aber den PIN habe ich nie benutzt. Weiß ich auch nicht. Dann ist halt gerade bei so kleineren Mietwagen-Vermietern so, dass dann das Auto eben nicht übergeben wird, weil halt die Sicherheit nicht geleistet wird.

00:09:11: Ja, auch mal ein Appell an meine Freunde, weil die haben alle keine Kreditkarte. Da darf ich immer reservieren. Besorgt euch eine Kreditkarte.

00:09:18: Macht es denn grundsätzlich Sinn, dass ich vor einer Reise immer Kontakt zu meiner Bank aufnehme und dann auch mal nachfrage, kann ich in dem Land kostenlos abheben? Was muss ich da beachten? Also, dass man das so vorher ankündigt?

00:09:32: Kann man machen. Also grundsätzlich würde ich mal sagen, kann man auch in das Preis-/Leistungsverzeichnis seiner Bank schauen. Da steht das auch drin. Also das ist meistens das, was man so in den AGB akzeptiert hat, was man so an Gebühren bezahlt von Abhebungen an Automaten. Bei eigenen Automaten, bei Fremd-Automaten. Was sinnvoll sein kann ist, wenn man eine längere Zeit ins Ausland geht. Es gibt ja auch Computerprogramme von den Banken, die Auffälligkeiten beobachten. Wenn jetzt auf einmal viele Abhebungen von jemandem, der sein Dorf nie verlassen hat, jetzt auf ein Mal in Süd-Spanien auftauchen, dann kann es sein, dass da intern bei der Bank dann mal ein Alarm losgeht und die Karte vorsorglich gesperrt wird. Weil man eben davon ausgeht, dass das hier ein Kartenmissbrauch sein kann. In so einem Fall kann es tatsächlich sinnvoll sein, dass man seiner Hausbank Bescheid sagt und sagt: Apropos, ich bin jetzt dann auch mal längere Zeit weg und ich werde größere Summen, Transaktionen in dem und dem Land vornehmen. Das bin ich. Also kein Grund zur Sorge. Das wäre so ein Fall. Aber, wenn man jetzt ganz normal in den Urlaub fährt oder auch öfter mal unterwegs ist, dann sollte das auch kein Problem sein.

00:10:31: Ich kenne das nur von meiner Kreditkarte. Das ist eigentlich relativ einfach einzustellen. Bei mir war Europa schon vollständig ausgewählt. Also ich kann sowieso in ganz Europa bezahlen, aber ich konnte dann selbst noch definieren, wenn ich jetzt irgendwo in Afrika unterwegs bin oder ich irgendwelche Länder in Nordamerika ausschließen will, da kann man sich je nach Bank natürlich entsprechend auch darauf einstellen. Wenn ich jetzt weiß, ich mache einen Urlaub in Australien, dann lasse ich es halt freischalten oder wie Du gesagt hast. Dann sage ich vielleicht kurz dem Bankberater Bescheid, dass ich mich in Australien aufhalte.

00:11:02: Man sollte allerdings auch nicht zu vorsichtig sein und gleich alle Länder sperren bis auf Deutschland. Weil dann ist man doch mal über das Wochenende in den Niederlanden oder in Dänemark und man merkt nicht mehr, was man vor 5 Jahren eingegeben hat. Dann funktioniert die Karte nicht. Das sollte man natürlich dann auch bedenken.

00:11:18: Das Thema kontaktlos bezahlen hatten wir noch gar nicht. Wie gesagt, wir drei wohnen in Frankreich, da ist es relativ gängig. Ich hab schon mal eine einzelne Briefmarke per Karte bezahlt, was ich am Anfang komisch fand. Und dann noch kontaktlos bezahlt. Da halte ich die Karte ja einfach ans Gerät hin. So eine Sekunde. Dann piepst es und alles ist gut. Damit habe ich dann schon bezahlt. Ich muss dann auch keine PIN eingeben. Ich glaube, manche sind da noch ein bisschen skeptisch. Patrick, ist das irgendwie gefährlich? Gibt es da Risiken beim kontaktlos Bezahlen? Und, muss ich da irgendwie mit Gebühren rechnen?

00:11:50: Also ich würde mal sagen, das Leben ist immer lebensgefährlich, aber jetzt mit dem kontaktlosen Bezahlen gibt es keine besonderen Risiken. Im Gegenteil. Wahrscheinlich ist es sogar weniger gefährlich als jetzt einen 50 Euro Schein im Geldbeutel zu haben. Wenn der geklaut wird, sind die 50 Euro weg. Wenn die Kreditkarte im Geldbeutel geklaut wird, dann ist man eigentlich auch abgesichert. Allgemein kann man sagen, dass wenn eine Abbuchung stattfindet, die nicht autorisiert wurde, dann muss die Bank das auch erstatten. Man sollte halt regelmäßig seine Kontoauszüge checken und schauen, ob die Abbuchung von mir autorisiert wurde. War ich das? Und wenn nicht, dann kann ich die reklamieren und das wird dann auch in der Regel problemlos erstattet. Aber spätestens wenn mein Portemonnaie geklaut wird, sperre ich meine Karte oder schaue mal nach, was in der Zwischenzeit mit der Karte passiert ist. Und in der Regel dürfte dann auch nichts passieren. Und das kontaktlose Bezahlen selber geht auch nur bis zu einem Maximalbetrag. Und in gewissen Abständen muss man das auch wieder mit der PIN bestätigen. Man kann also nicht unendlich oft mit der Karte kontaktlos überall bezahlen. Das ist dann auch gedekelt bei 150 Euro. Da muss man dann mal wieder eine PIN eingeben, um zu bestätigen, dass man auch noch Inhaber dieser Karte ist. Also, dass man seine Karte bei sich hat. Insofern würde ich sagen, kontaktloses bezahlen, mir wäre da auch kein Fall bisher bekannt, wo mal jemand mit auf die Nase damit gefallen ist. Im Gegenteil. Das ist einfach total praktisch, wenn man am Automaten steht und für 1,50 Euro einen Kaffee zieht und man hat das Münzgeld eben nicht dabei. Man hält einfach die Karte davor und erhält die Ware oder auch beim Parkscheinautomaten oder generell bei Automaten. In Deutschland habe ich immer mal wieder das Problem, dass ich die Münzen und Scheine nicht dabei habe und eben kein Feld ist für das kontaktlose Bezahlen. Wo ich mir dann auch wieder denke, dass ist auch wieder ein Beispiel, warum man vielleicht im Ausland oder im Urlaub - also wenn man in Deutschland Urlaub machen sollte - dann doch Bargeld mitnehmen sollte, weil eben die Karte hier nicht akzeptiert wird. Aber,...

00:13:38: Also sich dann vorher kurz über die Gepflogenheiten des Landes informieren, was da so üblich ist. Acuh über das Thema Trinkgeld kann man sich natürlich vorher informieren. Wie viel man da gibt. Das ist einfach total unterschiedlich von Land zu Land. Aber ist mir auch schon so gegangen, dass ich dann in Deutschland in meiner Lieblings-Bar stand mit meinem Bierchen in der Hand und dann habe ich die Karte gezückt, wo ich mir gedacht habe: Nee, nee. Das werden die hier niemals akzeptieren. Und dann hatte ich zum Glück Münzen. Und Du meintest, die Karte bietet diese zusätzliche Sicherheit, sich auch Zahlungen, die nicht ich gemacht habe, falls sie mir doch mal geklaut wird, kann ich die rückgänig machen? Stichwort: Chargeback. Was muss man hierzu wissen?

00:14:18: Es gibt da mehrere Gründe, warum ich eine Abbuchung rückgängig machen kann. Immer dann, wenn ich die Zahlung nicht autorisiert habe. Also wenn jemand meine Karte geklaut hat oder mit irgendwelchen technischen Tricks mein Konto belastet. Das ist eine nicht autorisierte Abbuchung. Die kann ich immer rückgänig machen. Da gibt es einen Betrag von 50 Euro. Den mir die Bank berechnen kann, wenn ich dann die Karte sperre bzw. missbräuchliche Abbuchungen erfolgt sind. In der Regel bekomme ich selbst die erstattet. Und dann gibt es noch die Möglichkeit bei zwar autorisierten Abbuchungen, aber doch bei betrügerischen Händlern auf der anderen Seite. Das man eben dieses Chargeback machen kann. Das ist eine Besonderheit bei der Kreditkarte. Ähnlich wie der Paypal-Käuferschutz. Also wenn das wirklich Betrüger auf der anderen Seite sind und ich habe mit Kreditkarte bezahlt, dann kann ich das einfach rückgänig machen. Oder aber auch bei einer Insolvenz ist die Möglichkeit, Dein Geld zurückbuchen zu lassen über die Kreditkarte. Man hat jetzt auch gerade gesehen in den letzten zwei Jahren mit der Corona-Krise. Die, die ihre Flugtickets und auch Hotelreservierungen mit Kreditkarte vorgenommen haben, die hatten es im Zweifel leichter ihr Geld zurückzubekommen, wo dann eben die Airlines erst mal gemauert haben: Nee, wir erstatten es jetzt nicht oder wir erstatten es, aber es dauert noch. Die sind dann einfach zu ihrer Kreditkarten-Firma gegangen und haben gesagt: Hier, Flug wurde storniert. Corona. Können Sie in der Zeitung nachlesen, das ist nachweisbar. Ich habe einen Anspruch auf Erstattung des Geldes. Die Airline will mir das nicht erstatten. Bitte buchen sie das zurück. Und das hat auch funktioniert. Oder bei den großen Insolvenzen. Air Berlin vor ein paar Jahren. Die, die da eine Kreditkarte hatten, die haben darüber ihr Geld wieder bekommen. Die, die per Überweisung bezahlt haben. Ja, die konnten sich dann beim Insolvenzverwalter anmelden und haben dann in 5 Jahren vielleicht 2,63 Euro bekommen, was ihr Anteil war von der Insolvenzmasse. Also auch da ist Kreditkarte schon durchaus vorteilhaft.

00:16:05: Ich hatte das auch letztes Jahr tatsächlich mit meinem Flug in die USA, der storniert wurde aufgrund von Corona. Und da ging auch das Geld relativ schnell dann zurück aufs Konto. Das ist wirklich eine praktische Sache. Jetzt aber noch einmal kurz zum Thema Betrug oder wenn die Karte geklaut wird oder das Portemonnaie oder die Karte. Du hattest vorhin ein cooles Beispiel, dass wenn Du 50 Euro dabei hast und die werden Dir aus dem Portemonnaie geklaut, dann sind sie weg. Bei der Kreditkarte, die kann man dann sperren lassen. Da gibt es eine allgemeine Sperrrufnummer: 116 116. Da kann man dann auch eben die Karte sperren lassen, wenn sie geklaut wurde.

00:16:39: Genau. Es gibt diese allgemeine Sperrnotrufnummer von den Banken. Da kann man anrufen und dann kommt so eine Computerstimme. Da gibt man seine Daten ein und dann wird das Ganze gesperrt und hinterlegt. Oder man kann auch direkt bei seiner Bank anrufen und sagen: Hier, meine Karte wurde geklaut. Bitte sperrt das Konto. Da kann es auch sinnvoll sein, wenn man eine gute Bank hat bzw. viele Banken bieten das an, dass man dann auch so eine Art Reiseversicherung hat, dass die dann eben schnell Bargeld noch schicken oder schnell eine Ersatzkarte zukommen lassen, wenn es in dem Portfolio mit drin ist. Daher kann es sich auch lohnen, bei der eigenen Bank noch nachzufragen, was man denn jetzt machen soll. Klar, das sperren kann man über die allgemeine Sperrnotrufnummer machen. Die ist ja auch schön eingängig von der Kürze, aber doch mal bei der Bank fragen, ob die einem irgendwie helfen kann, wenn man denn Hilfe braucht. Vielleicht hat man ja noch das Sackerl Bargeld dabei und ist darauf nicht angewiesen

00:17:30: Hat noch ein paar Scheinchen in dem Hotelzimmer in den Socken versteckt oder so.

00:17:33: Genau.

00:17:34: Hast Du noch einen abschließenden Tipp für uns, den wir jetzt noch nicht erwähnt haben, wenn ich im Urlaub bezahlen möchte? Patrick schüttelt den Kopf. Das hast Du jetzt nicht gehört, aber hat den Kopf geschüttelt. Es ist alles losgeworden, was Du uns heute sagen wolltest. Das ist ja toll. Wir haben natürlich auf unserer Webseite auch sehr viele Infos zu dem Thema. Die machen wir euch alle in die Shownotes. Außerdem gibt es sehr bald von uns auch zwei Broschüren zu dem Thema, die es auch online geben wird. Und die könnt ihr euch dann natürlich auch sehr gerne anschauen und von unserer Webseite evz.de dann auch runterladen. Und ja, ich hoffe die Tipps haben Dir geholfen. Dann kannst Du völlig selbstbewusst in Deinem nächsten Urlaub Dein Kärtchen an das Gerät halten und musst Dir keine Gedanken mehr machen.

00:18:22: Und noch ein bisschen Werbung in eigener Sache. Wenn Dir der Podcast gefallen hat oder wenn Du sagst, ein Freund oder ein Bekannter von mir könnte die Info gebrauchen, dann verbreite das gerne weiter. Bewerte uns gerne bei Apple Podcasts oder wo auch immer. Wir sind jetzt auch auf Youtube. Also wir freuen uns über jegliches Feedback, weil das hilft uns auch weiter zu wachsen und Dir die bestmögliche Qualität zu bieten.

00:18:45: Danke Patrick, dass Du heute mit dabei warst.

00:18:47: Danke. Gerne.

00:18:48: Und wir hören Dich hoffentlich beim nächsten mal. Mach's gut.

Über diesen Podcast

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"Hilfe, mein Toaster brennt!" ist ein Podcast des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.

von und mit Nina Zeindlmeier

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