Hilfe, mein Toaster brennt!

Hilfe, mein Toaster brennt!

Der europäische Verbraucher-Podcast

Transkript

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00:00:00: Willkommen zu einer neuen Folge "Hilfe, mein Toaster brennt!". Heute wollten wir mal eine bisschen andere Folge machen. Es wird um das Thema nachhaltig Reisen gehen. Wir beschäftigen uns dieses Jahr ganz schön viel damit hier im EVZ. Das Ding ist, wir haben super viel dazu recherchiert, wir haben echt einige Sachen raugefunden. Aber richtig spannend fand ich auch so diese Gespräche, die wir zwischen den Recherchen hatten, so beim Kaffeetrinken oder wenn wir uns mal privat mit den Kollegen ausgetauscht haben. Deswegen dachten wir uns, wir wollen euch da ein bisschen dran teilhaben lassen. Und wir wollen uns mal gemeinsam austauschen. Heute mit Sabine, die den Podcast heute mit Jonas und mir machen wird und, ja, ich freu mich drauf.

00:00:39: Intro-Musik

00:00:52: Hallo, Nina, und hallo, Sabine! Schön, dass du die Zeit hattest, heute mal uns bei unserem Podcast zu begleiten. Du bist zwar Juristin hier bei uns. Aber Nina hat es ja schon angedeutet gehabt. Heute geht es so ein bisschen fernab von dem Juristischen oder um das Rechtliche und wir wollten einfach mal so nen Erfahrungsaustausch mit dir machen. Du bist da sehr stark drin im Thema nachhaltig reisen. Aber wie kommts? Willst du dich mal dem Zuhörer vorstellen? Was ist deine Vita? Und, ja, warum bist du unsere Expertin zum Thema nachhaltig reisen.

00:01:20: Ja, also erstmal hallo Jonas und Nina natürlich. Schön, dass ich heute auch mal mit dabei sein darf und mit euch ein bisschen plaudern darf. Ich bin natürlich nicht zufällig beim Thema nachhaltig reisen hier gelandet, sondern ich hab das eigentlich schon immer gemacht. Schon früher, schon als ich kleiner war und auch als Studentin. Ich hab lange in Dänemark gelebt und gearbeitet, in Lettland, ich hab Reisegruppen in Paris begleitet und war auch eine Weile in Brüssel bei der EU und hab die Länder dann schon immer anders als ein Tourist kennengelernt, sondern so fast schon als Einheimischer. Und, na ja, bin dann einfach anders durch die Länder gezogen auch durch die lange Dauer als man das heute so für eine Urlaubsreise machen würde. Und, ja, da denke ich, dass ich da bisschen was zu erzählen habe. Auch wie man das auch beim Reisen nutzen kann.

00:02:07: Ein Aspekt, der klang an, den finde ich jetzt schon total spannend, muss ich sagen. Du meintest, du hast zum Beispiel in Dänemark gelebt. Wir haben uns auch viel unterhalten über das Thema länger bleiben. Wie siehst du das? Warum ist das nachhaltiger? Weil das klingt jetzt erstmal gar nicht so nach Reisen, finde ich, wenn du sagst, du hast da gelebt, aber ist es ja irgendwie doch und es ist eine ganz andere Erfahrung als die touristische.

00:02:29: Wenn ich jetzt irgendwo eine kurze Reise mache und ich fliege hin, ist es nicht nachhaltig, weil dann einfach das, was der Flug an Belastung mitbringt, einfach in keinem Verhältnis zur Aufenthaltsdauer steht. Bei meinem Aufenthalt in Dänemark hätte sich die Frage insofern gar nicht gestellt. Ich war eineinhalb Jahre dort. Ich hätte durchaus fliegen können, aber da die Bus- und Bahnverbindungen von Deutschland nach Dänemark natürlich hervorragend waren, habe ich sozusagen nicht nur die nachhaltige Anreise- und Abreiseform da gewählt, sondern ich hab da einfach dort gelebt in einer normalen Wohnung und hab mich verhalten wie Einheimische und das war in sich schon nachhaltig.

00:03:00: Für mich ist es, wenn ich an nachhaltig reisen denke, verbinde ich das immer gleich so: Es wird teuer, weil du musst aufs Fliegen verzichten, du bist wahrscheinlich irgendwie in einem Öko-Hotel, was auch ein bisschen teurer ist. Wie würdest du jetzt aus deiner Sicht nachhaltig reisen definieren? Weil es kann ja auch schon eine nachhaltige Reise sein, wenn ich trotzdem auf das Flugzeug angewiesen bin, aber dann eben vor Ort darauf achte, dass ich mich nachhaltig, irgendwie, dass ich in lokale Geschäfte gehe etc. pp. Wie würdest du nachhaltig reisen denn definieren?

00:03:31: Also ich denke, das kann man jetzt gar nicht so pauschal sagen, das ist nachhaltig und das nicht. Das ist also kein Schwarz-Weiß-Thema. Da gibt es Kleinigkeiten, die in sich schon nachhaltig sind und das ist auch schon ganz gut wie ich finde. Es gibt natürlich Andere, die komplett alles nachhaltig machen. Zum Beispiel nachhaltige Anreise oder Reiseform überhaupt wählen. Ins Land, durch das Land. Vor Ort natürlich den Klassiker, den wir hier zu Hause ja schon lange kennen, da spricht ja kaum noch einer drüber: Die Trennung von Müll zum Beispiel oder die Stromverwendung. Das sind auch schon Sachen, die ins tägliche Leben übergegangen sind und da zählt auch jede Kleinigkeit auch die man vielleicht gar nicht mehr so merkt.

00:04:08: Kannst du da Beispiele geben? Welche Kleinigkeiten? Worauf achtest du zum Beispiel konkret?

00:04:12: Ja bei mir ist es schon, ich geb zu, ich bin kein Fan von Fliegen. Ich lege sehr viel Wert da schonmal auf die Form der Fahrt. Ich fahre sehr gerne mit dem Bus und ich zahle auch jedes Mal die CO2-Kompensation, die da angeboten wird. Das mache ich einfach auch so vom Herzen heraus, das ist mir sehr wichtig. Oder mit dem Zug, ich fahre Rad und ich habe einen Rucksack dabei und gehe auch viel zu Fuß. Und ich suche mir auch Orte aus, die eben entsprechend darüber auch gut zu erreichen sind. Da ist mein Schwerpunkt drauf. Und die Übernachtung natürlich, aber über die Übernachtung, da werden wir sicherlich noch sprechen.

00:04:47: Du hast das Thema CO2-Kompensation angesprochen. Es gibt ja mittlerweile auch immer mehr Airlines, die CO2-Kompensation anbieten. Viele werben auch mit Gütesiegeln oder mit irgendwelchen Siegeln. Wie viel sind diese Siegel wert? Ist das einfach nur Marketing oder bringt diese CO2-Kompensation tatsächlich was?

00:05:06: Ich sag mal so: Ich gucke nicht, ob ein Hotel oder eine Unterkunft ein Siegel hat, denn viele nachhaltige Unterkünfte haben überhaupt kein Siegel. Das Vorhandensein eines Siegels kann etwas aussagen, muss aber nicht. Es ist immer die Frage, wie viel wert hat das Siegel. Aber Unterkunft kein Siegel hat, heißt das nicht, dass sie nicht nachhaltig ist. Also gucke ich mir genau an: Was erwartet mich dort? Was sagen andere Reisende? Und das ist mir eigentlich viel wichtiger wie die Erfahrungen Anderer sind.

00:05:33: Magst du mal erzählen von deiner letzten Erfahrung in einem, ja, ich würde jetzt mal sagen nachhaltigen Hotel. Das hast du mir vorher schonmal kurz erzählt, deswegen weiß ich das. Und ich glaube gerade auch so beim Frühstück hattest du da positive Erfahrungen. Wie war das dort?

00:05:48: Ja, also ich kann mich da noch erinnern. Das war nett, als ich wiederkam und wir haben uns da so en bisschen ausgetauscht beim Kaffee und ich habe schon gemerkt, dass da die Kollegen ganz interessiert waren, was ich da gemacht habe. Das war nicht nur das Frühstück, aber das Frühstück ist halt nochmal richtig aufgefallen und da hatte ich überhaupt keinen Müll auf dem Tisch. Da gibt es ja immer diese...

00:06:03: Mann kennt das ja, genau, diese Mini-Mülleimer, die da am Tisch stehen und die eigentlich gar nicht so schön aussehen.

00:06:08: Ja erstmal sehen sie nicht so schön aus und alleine schon das Vorhandensein. Es ist ja nicht notwendig, dass da jetzt permanent Abfall produziert wird beim Frühstück. Und ich hatte überhaupt keinen. Also da wurde das Frühstück einfach in so kleinen Gläsern serviert. Jetzt durch die Pandemie-Zeit gibt es ja auch ein paar Vorschriften. Es muss ein bisschen gesichert sein, abgepackt sein und das war's, aber in Gläsern. Das war alles wiederverwendbar und es gab überhaupt keinen Müll und ich hatte auch auf dem Tisch eine kleine Liste, auch hinter Glas verpackt, das heißt, die konnte lange wiederverwendet werden, wo die Lieferanten aufgeführt waren. Das kam also alles aus der Region. Also auch schon kurze Anreise und Lieferwege für die Hersteller.

00:06:46: Jonas, ich glaube du bist jemand, der schon auch, dem schon auch Komfort wichtig ist auf der Reise. Wie würdest du das finden, wenn man dir sagt, du bist jetzt hier im Hotel und morgens deinen Kaffee, den gibts nicht im Zimmer, zum Beispiel, den gibts auf dem Gang, weil das Gute daran ist dann einfach, dass man nur eine Kaffeemaschine für mehrere Menschen am Gang hat und nicht so viel Elektroschrott vielleicht hat. Das hat so gewisse Vorteile. Wie würdest du das finden?

00:07:12: Also ich bin tatsächlich immer offen für alles. Du hast es gesagt, ich bin was Urlaub angeht vielleicht nicht so der klassische nachhaltige Urlauber. Ich hatte damals so eine lustige Story. Da wollte ich in Miami ein Airbnb mieten und bin dann vor dem Gebäude aufgetaucht und hab mir gesagt: Ne, hier kann ich nicht übernachten und hab mir dann ein Hotel gebucht. Weil ich mir einfach gesagt habe: Ich kann hier nicht übernachten. Ich weiß nicht, das Viertel das war eine Katastrophe, sah auf den Bildern schöner aus als in echt. Und ich saß nur davor, bin ausgestiegen und ich hab wirklich ohne Witz innerhalb von zwei Sekunden ich hab ne Seite aufgerufen, hab nach Hotels gesucht und bin einfach in das nächstbessere Hotel gegangen, weil ich konnte das einfach nicht. Aber um auf deine Frage zurückzukommen: Also mich würde das absolut nicht stören, wenn mir der Kaffee jetzt auf dem Flur gebracht wird. Ich bin jetzt hier kein Luxustourist, aber ich würde auch nicht von mir behaupten, dass ich jetzt der nachhaltigste Urlauber bin. Also Schande über mich. Aber ich bin da eher so der Pauschalurlauber, der gerne irgendwie ein schönes Hotel hat, am besten all inclusive. Was nicht heißt, dass ich nur am Strand sitze, sondern ich miete mir dann vor Ort auch immer einen Mietwagen und klappere dann eben auch die ganzen Lokalitäten vor Ort ab. Ich geh gerne dann dort in Restaurants was essen. Ja, also von daher würde mich das jetzt glaube ich nicht so sehr stören.

00:08:23: Ich kam da jetzt natürlich nicht zufällig drauf. Auch das hat mir Sabine vorher schon verraten, dass sie eben die Erfahrung gemacht hat. Plötzlich steht da der Kaffee im Flur. Was man jetzt erstmal denkt, das bedeutet jetzt weniger Komfort. Ja, wie fandest du das? Fandest dus gut?

00:08:36: Also ich bin ja jemand, der keine Kaffeemaschine auf dem Zimmer braucht. Ich habe gerne Kaffee oder Tee oder einen Wasserkocher auf dem Zimmer, klar, vor allem, wenn ich jetzt in kälteren Monaten reise, aber dann gehe ich halt auf den Flur und hole mir das. Das macht mir also gar nichts.

00:08:48: Wie ist das dann? Begegnet man dann seinen Hotelnachbarn im Pyjama?

00:08:52: Ja, das kann durchaus passieren. Das ist mir auch passiert. Ich war selber auch also im Pyjama und das sind so ganz nette Begegnungen eigentlich. Also irgendwie ist das auch lustig.

00:09:04: Du hast das als was positives gesehen und dir nicht gedacht: Ach Mann jetzt sind die hier so öko drauf, dass ich da im Pyjama rausgehen muss.

00:09:09: Ne, ich hatte ja gar nicht so das Gefühl nach öko. Das war ein sehr angenehmes Hotel. Das war sehr gut ausgestattet. Das hat überhaupt nicht den Anschein als würde da irgendwie Komfort fehlen. Das war also komplett da. Ich bin halt auf den Flur gegangen in meinem Pyjama und hab mir dort meinen Kaffee geholt und auch dort wenig Müll und auch das Wasser in Glasflaschen. Da gab es nirgendwo Plastik. Alles wiederverwertbar. Also für mich einfach ganz nette Situation.

00:09:36: Ist auch nett, ne. Kann man seinen Nachbarn mal oder vielleicht auch seinen Partner fürs Leben kennenlernen.

00:09:40: Das könnte man sich so vorstellen. Kommt natürlich drauf an, mit wem der Andere dann reist. Also insofern situationsabhängig.

00:09:50: Was mich jetzt mal interessieren würde: Wie gehts du denn vor, wenn du eine nachhaltige Reise buchst? Auf was achtest du? Oder woran erkennt man, dass vielleicht ein Hotel besonders nachhaltig ist.

00:09:59: Also tatsächlich ist es so, dass ich eine Reise nicht unter diesem Kriterium jetzt buche ich muss jetzt nachhaltig reisen. Es hat sich herausgestellt, dass ich immer irgendwie nachhaltig reise und das ist einfach so mein Reisestil, der halt zufällig auch nachhaltig ist. Und das vielleicht mal so als Hintergrund. Ich schau aber jetzt schon nach und das sieht man auch, dass immer mehr Hotels die Nachhaltigkeitskriterien auch aufführen. Das war früher nicht so, obwohl immer auch schon Nachhaltigkeitsaspekte da waren. Zum Beispiel Handtücher wechseln, das kennen wir alle. Und Glasflaschen zum Beispiel, weniger Plastik. Und das kann man jetzt auch nachlesen, das mache ich auch. Und als ich jetzt vor Kurzem in Arau war, da habe ich mit einem Hotelangestellten darüber gesprochen, was das Hotel nachhaltig macht. Hab ein paar Informationen bekommen.

00:10:50: Was hast du da erfahren?

00:10:52: Ja das war ganz interessant, dass ich gar nicht so viel erfahren habe, wie ich mir das vorgestellt hatte, weil das Hotel auch damit geworben hatte. Und es wurde mir versprochen, dass da mal recherchiert wird und dass das dann im Nachhinein erst erfolgt mit den Informationen.

00:11:07: Ach du hast da was angestoßen.

00:11:09: Ich habe da ein bisschen was angestoßen bei den Hotelangestellten und hab erfahren, dass es vor allem die Überkette des Hotels war und dass es an den Lieferketten auch liegt, dass man es gar nicht am Hotel selbst merkt. Nachhaltigkeit heißt ja nicht immer nur, dass ich das jetzt direkt im Hotelzimmer habe oder wie bei mir am Frühstückstisch in dem anderen schönen Hotel, sondern dass es auch im Hintergrund ablaufen kann, was der Gast jetzt so gar nicht sieht.

00:11:34: Ich finde auch, also wenn du sagst, du achtest jetzt nicht total bewusst drauf schon beim Buchungsvorgang, dass da jetzt viele Begriffe wie öko oder was fallen. Also ich muss zum Beispiel sagen, ich fahre total gerne Zug. Und das hat zum Teil Gründe wie: Ich muss mein Gepäck nicht wiegen, ich kann so viel mitnehmen wie ich möchte. Ich finde das manchmal anstrengend, also Flughäfen sind ja auch oft so ne Sache du musst da erst hinkommen. Die sind ja nicht mitten in der Stadt und dann denke ich mir: Da ist die Zeitersparnis auch gar nicht so groß, weil da muss ich ja vorher einchecken und solche Sachen. Und dann ist es natürlich auch vielleicht nachhaltiger mit der Bahn zu fahren. Aber das ist für mich gar nicht der primäre Grund und wie gesagt, nachhaltig reisen hat ja manchmal auch ganz andere Vorteile und meine primäre Idee dahinter ist jetzt nicht, ich will jetzt super umweltfreundlich sein, aber es ist natürlich ein gutes Gefühl, wenn man weiß, es ist auch irgendwie umweltfreundlich.

00:12:23: Wenn ich da vielleicht kurz einhaken darf. Ich bin auch tatsächlich begeisterter Zugfahrer. Aber man muss auch sagen, dass vor allem auf Kurzstrecke, finde ich, dass doch Preise manchmal allgemein von Zügen manchmal sehr hoch sein kann, weshalb ich auch hin und wieder, auch wenn es nicht nachhaltig ist, gerne mal doch lieber das Flugzeug nehme als den Zug. Aber ich hatte jetzt zum Beispiel auch eine tolle Reise, da bin ich nach London gegangen und da habe ich dann den Eurostar genommen, weil es einfach viel bequemer ist, wie du gesagt hast, Nina, man hat einfach sein Gepäck dabei, fährt, keine Ahnung, drei, vier Stunden von Paris nach London bzw. von Straßburg-Paris-London. Und dann bist du mitten in der Stadt, hast dein Gepäck, du musst keine Einreisekontrolle mehr machen. Es hat schon seine Vorteile. Aber ich finde einfach, dass manchmal die Preise und das ist ja auch meistens so das Hindernis für viele Leute. Es gibt Menschen, die jetzt nicht so viel Geld haben, die dann einfach sagen: OK, für mich das Flugzeug ist halt einfach günstiger als jetzt mit vier Kindern Zug zu fahren.

00:13:19: Ja, auf jeden Fall. Also ein Preis ist immer ein Thema. Besonders im Bereich Nachhaltigkeit. Haben ja auch Umfragen ergeben, dass Preis eines der wichtigsten Kriterien ist, um nachhaltig zu leben, weil Nachhaltigkeit oft leider immer noch teuer ist. Das sieht man ja auch bei Bio-Lebensmitteln, die oftmals teurer sind als die Nicht-Bio-Lebensmittel. Es gibt doch ein paar Tipps. Also Nina, du hast es ja auch schon gesagt. Man muss das auch mal ein bisschen überschlagen. Also Bus und die Bahn, die kommen sehr zentral an fast immer. Ein Bus ist also meistens richtig günstig. Wer das kann, Beinfreiheit und so weiter. Aber, dass man zentral ankommt, hat ja schonmal. Ich meine, ich muss ja dann auch irgendwie vor Ort mich weiterbewegen und da fallen dann nochmal Kosten an, die da eben nicht anfallen. Da kann man schon günstiger wegkommen mit diesen Verkehrsmitteln. Es ist sehr bequem. Es ist im Schnitt auch schneller. Also wenn ich jetzt innerhalb von Europa reise. Und es gibt ein paar Buchungstipps. Also mit früh und spät hat das gar nicht so viel zu tun. Da können die Preise auch spät nochmal nach unten gehen. Aber ich hab so einen kleinen Tipp, den kann ich ja vielleicht mal verraten. Wenn ich jetzt an einen Ort will, irgendwie jetzt im Nachbarland. Nachhaltig reisen ist ja auch regional reisen. Also für uns in Baden-Württemberg heißt das Frankreich, Schweiz. Wenn ich dort an einen Ort will, gerade in der Schweiz fällt mir das immer wieder auf, und der ist mir ein bisschen teuer. Dann gucke ich, ob vielleicht ein bisschen weiter weg eine größere Stadt liegt. Und da hab ich gemerkt, dass das Ticket in diese Stadt insgesamt deutlich günstiger ist und dann steige ich eben an meinem Wunschort aus und hab ein günstigeres Ticket dafür. Also da kann man schonmal ein bisschen spielen bei der Buchung.

00:14:56: Was ich bei dir auch raushöre, ist oft so dieses: "Der Weg ist das Ziel". Ich hab so das Gefühl die Anreise ist für dich schon die Reise und du stückelst das manchmal so ein bisschen das Ganze. Da sist ja auch eine Idee, dass ich sage, OK, der Ort, wo ich hinmöchte, ist weit weg. Gibt es da einen schönen netten Zwischenstopp und dann geht meine Reise vielleicht schon ein bisschen früher los und ich steig vorher schon aus.

00:15:15: Bei der Rückreise mache ich das. Da lege ich Zwischenstopps ein. Und das habe ich schon immer so gemacht, weil ich einfach nicht sofort nach Hause möchte. Also ich brauche immer so ein bisschen, ja, so ein Nachhausekommen in Etappen. Ich bin dann oft schon so ein bisschen sentimental und traurig, wenn ich so einen schönen Urlaubsort verlassen muss und wenn ich dann sage "Hm, jetzt habe ich aber noch so einen Zwischenaufenthalt". Hatte ich jetzt, ne. Ich war in den Bergen in Meiringen. Da gehts ja um Sherlock Holmes. Das ist so eine Sherlock Holmes Stadt. Und da ich Freund von dem bin, habe ich mir das ein bisschen angeguckt. Ich war schon bisschen traurig, dass ich wieder abreisen musste und hab gedacht, hm, ich mach einen Zwischenstopp auf der Heimreise am Thuner See. Und da hab ich mich drauf gefreut und war nicht ganz so traurig.

00:15:52: Ich finde das eine echt coole Idee. Also ich bin da noch nie drauf gekommen bei meiner Rückreise Zwischenstopps einzulegen. Bei mir ist immer die Rückreise: Gucken, dass man so gut wie möglich nach Hause kommt. Und ich hatte dann oft die Situation, dass der Flieger vielleicht ein paar Minuten zu spät gelandet ist und ich dann aus dem Flugzeug raus bin, mein Gepäck packen musste und dann aber sowas von zur Bahn gesprintet bin. Und dann ist ja eigentlich schon die komplette Entspannung weg, weil du dir denkst: Echt Scheiße, ich bin jetzt hier frisch aus dem Urlaub eigentlich mega entspannt und jetzt ist schon wieder dieser komplette Stressfaktor auf hundert hochgesprintet innerhalb von den ersten Sekunden, dass du zurück aus dem Urlaub bist. Ich finde das cool. Ich glaube ich werde mir das auch mal in Zukunft ein bisschen zu Herzen nehmen und da drauf achten irgendwie so entspannt zurückzureisen.

00:16:34: Ja, Jonas, genau, das ist eben auch der Punkt. Also du bleibst bis zu Hause entspannt und ich hab das sogar früher bei Flugreisen gemacht. Bin tatsächlich noch nicht sofort zurückgeflogen, sondern hab auch beim Flug von Spanien nach Hause noch einen Zwischenstopp in Norditalien eingelegt und hab mir da vielleicht noch Pisa angeguckt oder so, das fällt mir jetzt gerade ein. Und ich bi immer sehr entspannt nach Hause gekommen. Gerade mit dem Zug bietet sich das an. Übrigens auch ein Nachhaltigkeitsaspekt, weil viele Urlauber sehen sich dann doch gerne Sehenswürdigkeiten in der Umgebung an und merken eigentlich gar nicht, wie viel sie da doch noch, da gehts ja wieder um das Thema CO2-Belastung. Man möchte im Urlaub nicht immer an CO2-Belastung denken. Aber manchmal hilft das, dass man sich das vor Augen hält. Dann fahr ich dort noch hin und fahr wieder zurück und fahr dort noch hin und das summiert sich dann. Wenn ich jetzt sowieso die gleiche Strecke fahre nach Hause und ich mache unterwegs einen Stopp, dann hat das überhaupt keine Auswirkungen auf die CO2-Belastung und ich hab einfach nochmal so einen netten Zwischenstopp. Und manchmal mach ich das sogar so, das sich dann an meinem Heimreisetag tatsächlich nochmal beim Umstieg, manchmal muss man ja noch umsteigen in einer größeren Stadt, da auch nochmal zwei Stunden haltmache, dann ohne Übernachtung, aber dort mir dann noch einen kleinen Stadtbummel. Einfach nochmal zu einem Ort, den ich mag, den ich vielleicht schon kenne. Manchmal steig ich auch aus, weil ich mir einfach was kaufen möchte. Ich hab ja so eine Kleinigkeit hier auch mitgebracht, dass wir so einen kleinen Kaffeeklatschmachen können.

00:17:55: Vielleicht können wir das kurz mal bisschen beschreiben, genau. Vor uns steht schon fieserweise ein sehr lecker aussehender Teller.

00:18:02: Ja, das sind zwei Spezialitäten, die ich jetzt auch mitgebracht habe aus der Schweiz.

00:18:06: Jonas kostet gleich mal. Was kostet Jonas da gerade, Sabine?

00:18:11: Das sind Birnen-Wecken.

00:18:13: Ah, ich dachte da ist Schokolade drin.

00:18:16: Es sieht ein bisschen aus wie Schokolade. Es ist aber getrocknetes Obst.

00:18:19: Schmeckt aber sehr gut.

00:18:20: Das französische das wäre jetzt die andere. Weil das sind ja unsere Nachbarn. Das ist ja eure Aufgabe, das französische. Ich hab jetzt das andere aus der Schweiz mitgebracht. Manchmal hab ich einfach nochmal einen Stopp in Luzern zum Beispiel, einfach nur um die zu kaufen, weil die dort auch hergestellt werden.

00:18:38: Essen ist ja auf jeden Fall ein wichtiger Punkt von Reisen und von Urlaubmachen. Inwiefern passt das für dich zum nachhaltigen Reisen?

00:18:46: Nachhaltigkeit hat ja ganz viele Aspekte und es ist nicht immer nur, dass Nachhaltigkeit gleich Holzbett bedeutet, sondern es sind einfach auch ganz nette Sachen, die jeder ganz unbewusst macht. Einfach die Spezialitäten vor Ort probiert und mit Einheimischen in Kontakt kommt. Und da gehts eben darum auch Essen, also Lebensmittel, aus der Region. Nicht nur überhaupt diese zu wählen. Da gehts wieder um Anreisewege und wie bei uns auch, alles was aus der Region ist, das wissen wir alle, das ist irgendwie bio, das ist nachhaltig.

00:19:19: Ich beiße jetzt hier auch mal rein in das Birnen-Teilchen. Wenn wir hier so über Reisen sprechen, und man muss dazusagen: Heute ist einer der heißesten Tage dieser Woche. Wir sitzen hier in einem sehr kleinen Studio. Und ich hätte jetzt Lust, sofort in irgendeinen Bus, wie auch immer, die Bahn zu steigen und irgendwo hinzufahren, jetzt wo wir schon über Reisen sprechen. Aber ich finds sehr toll, dass du uns ein bisschen Reise jetzt auch mitgebracht hast.

00:19:39: Mit Essen und so gehts mir auch, also wenn ich das dann zu Hause habe, dann habe ich sofort auch den Urlaub wieder aufgerufen so für mich und dann erinnere ich mich sofort daran, was ich in dem Moment auch gemacht habe oder vielleicht auch an dem Tag. Hier war es zum Beispiel so, bei den anderen Sachen, die hier noch liegen, die kleinen ganz süßen Teile. Da hatte ich eine ganz lange Wanderung an dem Tag hinter mir und bin dann wirklich in ein original einheimisches Restaurant gegangen und hab mir das dann dort bestellt und das war so eine Riesenportion. Das war so wie eine Pizza und es war eigentlich ein Dessert. Und ich habs auch nicht geschafft. Ich hab dann Teile tatsächlich mir einpacken lassen. Übrigens auch ein Punkt, dass man das dann einfach nicht wegschmeißt, sondern mitnimmt und daran denke ich jetzt gerade. Das weckt schon mehr Erinnerungen, als wenn ich im Urlaub das esse, was ich auch um die Ecke im Supermarkt kaufen kann bei mir zu Hause.

00:20:31: Wollen wir vielleicht zum Ende eine kurze Runde machen und jeder sagt nochmal, was für ihn nachhaltig reisen bedeutet oder vielleicht einen kleinen Tipp für Leute, die da noch zögerlicher sind. Sabine, hast du ein abschließendes Wort für uns?

00:20:44: Ich finde, es ist es einfach wert, mal auszuprobieren. Mal neue Dinge auszuprobieren. Und so ein bisschen auch vor Ort mit Einheimischen in Kontakt zu kommen, die Dinge vor Ort sich anzuschauen. mal zu probieren. Darum geht's ja auch bei der Nachhaltigkeit. Es hat ja auch einen sehr sozialen Aspekt. Und einfach mal zu schauen, wie das so auf einen wirkt. Und ich glaube, dass viele überrascht sein werden, was das für schöne Erlebnisse sein können.

00:21:09: Ich werde mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen deinen Tipp mit dem entspannt zurückreisen. Das finde ich sehr cool. Werde ich auf jeden Fall bei meiner nächsten Reise berücksichtigen. Aber Nina, was hast du denn mitgenommen?

00:21:19: Vielleicht muss man für Reisen oder um so ein kleines Reisegefühl zu haben auch gar nicht mal unbedingt weg sein.

00:21:25: Eine Sache wollte ich unbedingt noch erzählen, Jonas. Vor allem buche ich ja tatsächlich bei privat. Privatzimmer beim Eigentümer im Haus. Das ist halt auch ein bisschen so meine Welt. Dann komm ich auch so an und lern dann die Leute kennen und komme gut ins Gespräch und lerne dann noch viel mehr von der Stadt oder dem Ort, an dem ich bin.

00:21:44: Hattest du nicht so eine Ach-du-Schreck-Erfahrung wie Jonas, dass du gleich wieder kehrtgemacht hast.

00:21:48: Hatte ich auch schon. Hatte ich übrigens mal in Wien, weiß ich noch, auf der Durchreise nach Ungarn, und wir sind sofort wieder weitergefahren und haben dann lieber die Nacht nicht geschlafen als dort, also ich kenn das auch. Aber das hatte jetzt gar nichts mit dem Thema Nachhaltigkeit zu tun. Das war einfach eine schlechte Unterkunft, die kann einen immer treffen. Also auch in einem ganz tollen Hotel. Das war gar nicht das Kriterium. Aber wenn ich jetzt beim Gastgeber bin zu Hause bei dem. Da hatte ich jetzt gerade zwei ganz tolle Erfahrungen mit Blumenwiesen davor so für die Bienen und das ist ja auch so ein Thema im Moment, ne? Und das war so naturnah auch. Und die ganzen Informationen, die ich natürlich da so bekomme, so Insider-Informationen, krieg ich im Hotel eigentlich so nicht. Der Kontakt zu den Menschen dort ist halt viel näher.

00:22:32: Das sind doch schöne abschließende Worte. Ich möchte mich auf jeden Fall nochmal bei dir bedanken für die leckeren Süßigkeiten, die du mitgebracht hast. für deine Zeit. Und zum Thema nachhaltig reisen haben wir auch ganz ganz viele Infos wieder auf unserer Webseite zum Thema Reisen mit dem Zug durch Europa zum Beispiel. Da gibt es schöne Alternativen zum Beispiel den Nachtzug, wenn man viel Zeit hat. Aber auch das Thema Kreuzfahrten. Worauf kann man da achten, wenn man nachhaltig reisen möchte? Also da gerne mal reinklicken. Wir packen wie immer alles in die Show Notes. Und wir freuen uns, wenn du nächstes Mal wieder reinhörst. Bleib gesund und bis zum nächsten Mal!

Über diesen Podcast

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"Hilfe, mein Toaster brennt!" ist ein Podcast des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.

von und mit Nina Zeindlmeier

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